Vereinsgeschichte der DJK Dossenheim
Als sich die Demokratie in der jungen Weimarer Republik zu formen begann, hatten sich draußen im Land in vielen Städten und Gemeinden bereits Jugend- und Jungmannschaften gebildet, und auch der Reichsverband der DJK war 1920 in Würzburg gegründet worden. Die Ausstrahlungs- und Wirkungskraft dieser Organisation erreichte dann 1927 auch unsere Gemeinde, besser gesagt eine kleine Gruppe von jungen Männern, die nach den Zielsätzen der DJK handeln wollten, nämlich sachgerechten Sport zu ermöglichen und der gesamtmenschlichen Entfaltung nach der christlichen Botschaft zu dienen.
Die DJK Dossenheim wurde gegründet, die Vorstandschaft packte tatkräftig zu und wurde begeistert von einer bereits großen Anhängerschaft unterstützt. Doch es war in dieser Zeit vor allem wegen Geldmangels sehr schwer, gerade auch die materiellen Voraussetzungen zu schaffen. Doch großzügige Spenderfreude und unvergleichliche Opferbereitschaft halfen über diese Anfangsschwierigkeiten hinweg. So konnte der Verein 1929 eine eigene DJK-Fahne kaufen und im gleichen Jahr noch eine prächtige Feier anlässlich der Fahnenweihe abhalten.
Sportlich verlegte man sich in den Anfangsjahren auf das Turnen, obwohl die räumlichen Verhältnisse keine allzu großen Möglichkeiten boten. Doch geschulte Sportleiter sorgten für einen geordneten Übungsbetrieb, bei dem das von dem damaligen Geistlichen, Dekan Theodor Götz, gestiftete Turn-Reck im Mittelpunkt stand. Daneben wurde die Leichtathletik mit großem Erfolg betrieben, allerdings ohne Aschenbahn und geeignete Sportstätten. Dafür gab es einen Sportplatz, mit Aschenschlacke eingelegt, auf dem unsere DJK-Sportler zunächst Handball, später auch Fußball spielten und dabei hervorragende Ergebnisse erzielten.
Zum sportlichen Tun kamen damals auch Musik und Gesang, und auch das Laienspiel wurde in das Gesamtprogramm einbezogen. Mit dem Kauf von Martinshörnern war die DJK-Musik als Vorgängerin der heutigen Kath. Pfarrmusik ins Leben gerufen, und ihr Auftreten entsprach echtem jugendlichem Charakter. Gerade aber auch das Singen spielte im Verein eine wichtige Rolle, und so pflegte man in der Gesangsabteilung den männlichen Chorgesang in kleinerem Rahmen, und das Können dieser kleinen Gruppe war bei vielen verschiedenen Auftritten zu bewundern. Als dritte Abteilung im musischen Bereich setzte die Laienspielgruppe besondere Akzente und gewann eine immer bedeutendere Rolle im Gesamtverein.
Und dann kam in die blütentreibende Aufbauarbeit die Schreckenszeit von 1933 bis 1945, die das Verbot aller christlichen Organisationen zur Folge hatte.
Auch unsere DJK wurde 1935 von den Nationalsozialisten verboten. Alles wurde von der Gestapo beschlagnahmt und uns weggenommen, angefangen von den Sportgeräten über die Musikinstrumente bis hin zur Vereinsfahne. Doch trotz höchster Lebensgefahr wurde die Idee der DJK weitergeführt, heimliche Treffen fanden statt, still und ungesehen sollte das begonnene Werk weitergeführt werden, bis letztlich der Ausbruch des 2.Weltkrieges ein Weiterarbeiten unmöglich machte: Die meisten jungen Männer zogen alsbald in den Krieg, der viele von ihnen nicht mehr heimkommen ließ.
Nach dieser traurigen Epoche unserer Zeitgeschichte war es wiederum das Laienspiel, mit dem ein Wiedererblühen unserer gewaltsam beendeten Vereinsarbeit eingeleitet wurde. Die Laienspielgruppe trat bereits 1947 wieder in Erscheinung und setzte damit die alte Tradition fort.